In diesem Blog geht es um Interne Kommunikation. In allen ihren Facetten. Mit aktuellen Beispielen. Mit besonderem Augenmerk auf moderne Trends.

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Webmagazine ticken anders

Im internen Medienmix gewinnen digitale Medien immer mehr Raum. Die für Interne Kommunikation Verantwortlichen sind gut lberaten, wenn sie sich mit den journalistischen Eigenheiten der neuen Medienwelt vertraut machen.
Im deutschen Sprachraum (Deutschland, Schweiz, Österreich) leben rund 97 Millionen Menschen. 58 Millionen davon sind Onliner; im Alter zwischen 16 bis 69 Jahren. Soweit eine Aussage aus der Studie 2014 des International Advertising Bureaus/IAB. Und noch eine Information dieser Studie: Von diesen 58 Millionen sind mehr als 90 Prozent wochentags per PC/Laptop im Internet; und zwar mehr als drei Stunden täglich. Und 50 Prozent sind via Smartphone online. Abgesehen von anderen Studien zeigen diese Werte klar: An digitaler Information geht kein Weg vorbei.
Die Interne Kommunikation ist daher gefordert, MitarbeiterInnen online mit Information zu versorgen. Das fängt an beim grafisch gestalteten Newsletter, der per Mail versandt wird, und reicht bis zu Videos im News-Angebot des Intranets und bis zu Corporate TV.

Ein Webmagazin ist keine 1:1-Übersetzung der Mitarbeiterzeitschrift

Auch bei der Mitarbeiterzeitschrift, die bisher als gedrucktes Denkmal der Internen Kommunikation galt, sind Veränderungen angesagt. Zunächst einmal nach der Regel sowohl als auch. Das heißt, die bestehenden Print-Medien werden um Online-Medien ergänzt. Was sich einfacher anhört, als es ist. Denn ein prinzipielles Umdenken in der redaktionellen und grafischen Gestaltung ist gefragt.
Ein paar Punkte, die es beim Weg in Richtung digitale Mitarbeiterzeitschrift zu beachten gilt:
1. Content is King. Am Beginn der Neukonzeption von gemeinsam erscheinenden Print- und Online-Medien muss eine klare Neuzuordnung von Themen/Inhalten stehen. Der Content steuert das Medium, nicht umgekehrt.
2. Eine wesentliche Rolle spielt das zeitliche Element: Print-Medien haben einen bestimmten Erscheinungstermin, auf den hin produziert wird. Ein Webmagazin wird laufend befüllt, ist also tagesaktuell.
3. Der Zeitfaktor wirkt sich bei der Themenwahl aus: Während in einem Webmagazin alle bisher erschienenen Beiträge abrufbar sind, hat eine Print-Zeitschrift ein Ablaufdatum. Das ermöglicht im Print-Medium etappenweise Berichte, zum Beispiel als Begleitung eines Projekts mit Baubeginn, Maschinenanlieferungen, Inbetriebnahmen u.s.f. Ein Webmagazin ist besser geeignet den abschließenden Projektbericht darzustellen. Auch für Prognosen ist ein Webmagazin schlecht geeignet – weil der Leser/die Leserin schon wenige Monate später Prognose und danach eingetroffene Wirklichkeit nebeneinander vergleichen kann.
4. Besonders offensichtlich: In einem Printmedium haben weniger Bilder Platz als in einem Webmagazin; geschweige denn Videos. Dafür sind LeserInnen noch eher geneigt, via Print größere Textmengen zu konsumieren. Im Internet gilt: Nur nicht zu viel scrollen müssen! Die Konsequenz für Webmagazine: kürzere Texte, dafür aber mehr Bildmaterial.
5. Last, but not least, die Anmerkung: Wenn das Layout eines Printmediums per pdf ins Internet gestellt wird, ist das kein Webmagazin. Webmagazine sind eigens gestaltete und programmierte Online-Medien. Responsive-Design ist das Zauberwort, das selbstverständlich vorauszusetzen ist, damit das Medium via PC, Tablet oder Smartphone – je nach Wunsch – konsumiert werden kann.

Zwei Beispiele für Mitarbeiter-Webmagazine: das europaweite Opel-Mitarbeitermagazin „Opel Post“ www.opelpost.com mit verschiedenen Auftritten je nach Standort/ Werk und ergänzenden gedruckten „Teasern“ (im Bild; ein vierseitiger Newsletter mit Anrissen zu aktuellen Stories, der sich zu einem A2-Poster mit Bildern aktueller Automodelle aufklappen lässt) sowie das Mitarbeiter-Webmagazin von ThyssenKrupp www.we-online.thyssenkrupp.com , das parallel zu gedruckten Mitarbeiterzeitungen erscheint.

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