In diesem Blog geht es um Interne Kommunikation. In allen ihren Facetten. Mit aktuellen Beispielen. Mit besonderem Augenmerk auf moderne Trends.

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Konzernsprache oder Muttersprache?

Interne Kommunikation in Zeiten der Globalisierung - das ist ein Spezialthema, von dem internationale Konzerne ein Lied zu singen wissen. Interkulturelle Unterschiede können zum negativen Verstärker von Spannungen innerhalb des Konzerns werden. Die gilt es mit internen Kommunikationsmaßnahmen zu überbrücken.

Sprachkurse in der Konzernsprache sind eine der ersten Maßnahmen bei Firmenübernahmen. Trotzdem lassen die Sprachkenntnisse der Mitarbeiterinnen oft zu wünschen übrig. Außerdem werden Fachausdrücke bzw. Abkürzungen bei gleichzeitiger Verwendung in mehreren Sprachen gerne missinterpretiert. Dennoch wiegen solche Negativ-Punkte gering gegenüber anderen Problemen: In international besetzten Projekten werden gerne interkulturelle Unterschiede vorgeschoben, um Machtpositionen durchzusetzen. Und: Internationale Zusammenarbeit kommt nur schleppend voran, weil die Gesprächspartner falsche Vorstellungen voneinander haben bzw. zu wenig über das Gegenüber wissen.

Interne Kommunikation international

Die klare Folgerung: Grenzüberschreitende Kommunikationsmaßnahmen müssen die gemeinsame Konzern-Vision sowie faktische Informationen zum Unternehmensganzen und zu seinen Teileinheiten vermitteln. Ausdruck finden sollte das natürlich in einer weltweit einheitlich gelebten Corporate Identity und dem Corporate Design.
Daneben ebenso wichtig ist die Akzeptanz und Wertschätzung gegenüber unterschiedlichen Standorten und Landeskulturen. Die sollten sich in den internen Medien widerspiegeln. Ausführlich. Nicht nur in einzelnen Alibi-Berichten aus fernen Ländern.

Partielle Übersetzungen schaffen eine Zweiklassen-Gesellschaft

Die Frage, welche Informationen in welcher Sprache vermittelt werden, hat in internationalen Konzernen eine wesentliche Signalwirkung. Sind die lokalen Intranet-Plattformen in der Konzernsprache und in der Landessprache verfügbar? Und wie sieht es aus mit Geschäftsbericht und Unternehmensbroschüren? Imagefilmen? Informationsflyern zu den Kenndaten des Konzerns?
Und was tun mit der konzernweiten Mitarbeiterzeitschrift? Nur Teile davon übersetzen? So, wie es in der Konzernzentrale opportun erscheint? - Nein, die darin enthaltene Botschaft ist nicht gut: "Wir sind der Meinung, dass Ihr nicht alles zu wissen braucht." - Viel besser ist eine klare Trennung in einen konzernübergreifenden Teil, der in alle relevanten Sprachen übersetzt wird, und Mutationen mit länderspezifischen Informationen. Was heutzutage auch ganz leicht (und weniger aufwändig!) zu lösen ist - mit einem Webmagazin. Im konzernübergreifenden Teil sollten dabei natürlich auch Informationen aus verschiedenen Standorten enthalten sein. Im Webmagazin "Opel Post" gibt es zum Beispiel einen internationalen Teil in englischer Sprache http://opelpost.com/frontpage/international/ sowie eigene Teile für Rüsselsheim und die anderen deutschen Standorte, für die Werke in Saragossa, Gliwice, Szentgotthard und Wien-Aspern http://opelpost.com/frontpage/wien-aspern/ . Siehe dazu auch http://media.gm.com/media/de/de/opel/news.detail.html/content/Pages/news/de/de/2014/opel/04-01-opel-post.html

Global & regional

Damit die lokalen Informationsbedürfnisse nicht zu kurz kommen, sollte es neben einer Mitarbeiterzeitschrift/einem Webmagazin zusätzliche lokale interne Medien wie zum Beispiel Newsletter geben. Eine besondere Rolle können daneben auch Infoscreens einnehmen. Sie können einen Mix aus globalen und lokalen Informationen rüberbringen und damit die wesentliche Botschaft aller internen Kommunikationsmaßnahmen in einem globalen Konzern transportieren: "Wir sind verschiedene Teile eines gemeinsamen Ganzen."

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