In diesem Blog geht es um Interne Kommunikation. In allen ihren Facetten. Mit aktuellen Beispielen. Mit besonderem Augenmerk auf moderne Trends.

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Home Office für alle?

Digitale Mitarbeiterkommunikation erlebt in der Corona-Virus-Krise ihre Bewährungsprobe.

Es ist ein großer Unterschied, ob MitarbeiterInnen tageweise im Homeoffice tätig sind oder ob sich die gesamten Organisations-strukturen eines Unternehmens auf Homeoffice für alle MitarbeiterInnen ausrichten müssen.

Die erste Hürde für viele Unternehmen: Es fehlt noch an geeigneter Hard- und Software für alle MitarbeiterInnen. Vor allem VPN/Virtual Private Network-Anschlüsse können hier zum Knackpunkt werden.
Die zweite Hürde: Alle bisherigen Kommunikationsformen gilt es ins Digitale zu übersetzen. Es muss sozusagen eine virtuelle Organisationsstruktur mit zugehörigen Kommunikationsabläufen geschaffen werden. Wer sagt was über welche Kanäle? Welche Informationen müssen wie an welche Mitarbeiter herangetragen werden? Welche Meetings sind durch Videoconferencing-Events zu ersetzen? In welchen Fällen müssen andere digitale Abstimmungstools gewählt werden? U.s.f.
Die nächste Erkenntnis – auch für jene Unternehmen, die schon im Vorfeld ihre Hausaufgaben gemacht und den MitarbeiterInnen Homeoffice ermöglicht haben: Conference Calls und andere zielgerichtete digitale Messages reichen nicht aus, denn es gilt den Wegfall der alltäglichen Face-to-Face-Kommunikation zu ersetzen, die zufällige Begegnung in der Kaffeeküche zum Beispiel. Betriebe müssen das Auf-Sich-Allein-Gestellt-Sein abfedern, motivierende Botschaften senden, Teamgeist über digitale Schranken hinweg verstärken.

Loben und Danke-Sagen gehen auch digital

Das erste Signal des Managements, das gerade in Zeiten krisenhafter Umbrüche eine besonders wichtige Rolle spielt, sollte Lob, Dank und Wertschätzung beinhalten. Zum Beispiel Lob und Dank dafür, dass die Belegschaft trotz aller Widrigkeiten ihr bestes gibt.
Es sind außerdem Botschaften gefragt, die zeigen, dass die Teamarbeit nach wie vor funktioniert – zum Beispiel mit Statements und Fotos, die demonstrieren, wie auch der Chef im Homeoffice arbeitet und sich mit MitarbeiterInnen austauscht.
Informationen darüber, wie es in Zukunft mit dem Unternehmen und der eigenen Arbeit weitergeht, sind ebenfalls zentral. Denn ansonsten entsteht schnell eine lähmende Unsicherheit.

Digitale Interaktivität ersetzt Miteinander-Reden

Und dann muss es Unternehmensleitung und Führungskräften noch gelingen, die MitarbeiterInnen ins Boot zu holen. Digitale Medien bieten die Möglichkeit zum interaktiven Austausch. Beim Chatten, Posten oder bei Kommentaren. Die Schwierigkeit besteht nur darin, bei den MitarbeiterInnen die Scheu zu überwinden, sich zu Wort zu melden. Chefs haben da eine Vorbildwirkung. Außerdem ist Kreativität gefragt: So können Geschenke und Gewinnspiele helfen, die Beteiligung anzuregen – oder persönliche Ermutigungen und Hilfestellungen der Kommunikationsverantwortlichen.
Je früher es Unternehmen gelingt, die MitarbeiterInnen mit Engagement auf die neuen digitalen Formen der Zusammenarbeit einzustimmen, desto schneller können sie alle Vorteile der Digitalisierung nutzen (wie Schnelligkeit, Effizienz, vereinfachtes Projektmanagement oder verbessertes Wissensmanagement) und desto schneller können sich Unternehmen selbst an krisenhaft veränderte Umstände anpassen. Das Motto lautet hier: Wer seine Hausaufgaben in digitaler Kommunikation zügig erledigt hat, behält die Nase vorne im Wettbewerb.

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