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Fotos als Fenster zum Leser

Gute Bilder sind das A & O einer überzeugenden Mitarbeiterzeitschrift. Das weiß jeder. Aber: Woher nehmen?

Bilder sagen mehr als tausend Worte. Oder: Zuerst sieht der Leser das Bild, dann die Headline, den Vorspann – erst danach liest er eventuell weiter. Noch mehr derartige Stehsätze gefällig? - Ja, die Wichtigkeit von Bildern ist jedem klar, der Medien – zum Beispiel eine Mitarbeiterzeitschrift – produziert. Wobei dann auch meist gleich der Aufschrei ertönt: Aber gute Fotografen sind so teuer!

Nein, so einfach ist die Sache wirklich nicht. Und nicht nur die Fotografen sind schuld! Die wichtigste Aufgabe hat nämlich – wenn es um gutes Bildmaterial geht – die Bildredaktion.

Eine Lanze für die Bildredaktion

Die Bildredaktion, das sind die Leute, die sich ausdenken, mit welchen Bildern die gewünschten Botschaften transportiert werden könnten. Dazu sind ausgiebige Recherchen, Verstehen der Zusammenhänge und Kreativität nötig. Sind die Bildideen einmal geboren, ist noch einmal Recherche angebracht. Denn nicht jedes Bild kann oder muss fotografiert werden.
Oft geht es vor allem darum Bilder aus externen Quellen – Unternehmens-Bildstellen, Bildarchiven von Institutionen, manchmal auch von Bildagenturen – aufzutreiben.
Manchmal muss man auf Schnappschüsse von MitarbeiterInnen zurückgreifen – weil sonst niemand zur Stelle war, um ein besonderes Ereignis festzuhalten. Wenn die Qualität dieser Bilder nicht den notwendigen Standards entspricht, die Fotos aber trotzdem – um der Aussage willen – verwendet werden sollen, heißt es noch einmal kreativ sein: Welches „schöne“ Bild kann man den Amateur-fotos zur Seite stellen? Auch ein Appell an den Einfallsreichtum des Grafikers kann hier helfen.

Gute Fotos brauchen gutes Briefing

Last, but not least: Natürlich sind Bilder von Profi-Fotografen die schönste Lösung. Der/Die Fotograf/Fotografin sollte aber nicht allein gelassen werden. Jedes gute Foto braucht zunächst ein klares Briefing: Was soll auf dem Bild zu sehen sein? Was sind wichtige Details? Welche Haupt-aussage soll mit dem Bild vermittelt werden? Und welche Stimmung? – Je besser die Zusammenhänge, die mit dem Foto dargestellt werden sollen, vor dem Shooting erläutert werden, desto mehr kann der Fotograf/die Fotografin seine/ihre Kreativität entfalten. Am besten: Der Auftraggeber ist beim Fototermin anwesend, um die Umsetzung der Bildwünsche zu überwachen.
Klassische Fehler, die es zu vermeiden gilt: das ostentative Zur-Schau-Stellen des Hängebauchs des Generaldirektors oder dessen schiefe Krawatte oder sein sichtlich verschwitztes Hemd. Eine Make-up-Stylistin ist bei wichtigen Porträts kein hinausgeworfenes Geld. Besonders schwierig bei Porträts wichtiger Persönlichkeiten: Die wenigsten sind Profis vor der Kamera. Da bedarf es guten Zuredens und gekonnter Stimmungs-Mache, um den gewünschten Ausdruck ins Gesicht des Managers zu zaubern.

Viele Fehler sind möglich

Noch mehr Fehlermöglichkeiten: Die Flasche Bier am Arbeitsplatz – sie sollte nicht ins Bild gesetzt werden. Ebenso wenig der überquellende Mistkübel. Auch die Vernachlässigung von Sicherheitshelm und anderer Sicherheitsausrüstung sollte nicht fotografisch dokumentiert werden. Besonders heikel: Produkt- oder Fertigungsdetails, die die Konkurrenz nicht kennen sollte. Zum Schluss noch einmal Kleidung: Wenn es Arbeitskleidung gibt, sollte sie getragen werden; und zwar in sauberem, nicht zerrissenem Zustand.

Und was tun, wenn es wirklich überhaupt kein Geld für Fotos gibt? Für eine Mitarbeiterzeitschrift können manchmal auch begabte Amateure aus den Mitarbeiter-Reihen tätig werden. Sie brauchen natürlich erst recht ein ausführliches Briefing. Und eine zusätzliche Fotoausbildung. Für gute Fotos sind Hirn und Auge, Kreativität und Technik gefordert. - Ja, Fotografieren ist keine leichte Sache. Der Selbstversuch - siehe Bild links - zeigt es.

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