In diesem Blog geht es um Interne Kommunikation. In allen ihren Facetten. Mit aktuellen Beispielen. Mit besonderem Augenmerk auf moderne Trends.

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Details als Kür

Die beste Strategie der Internen Kommunikation nützt nichts - angesichts von schlecht geschriebenen Texten, wenig aussagekräftigen Bildern, verfehlten Themenaspekten.
Ein Beispiel gefällig? Ein neues Werk wird eröffnet. Das Unternehmen jubelt: Mehr Umsatz, mehr Gewinn! Und in den Medien der Internen Kommunikation erscheint ein seitenlanges Interview mit dem CEO, der schildert, wie erfolgreich er das Projekt umgesetzt hat. Keine Rede von den MitarbeiterInnen, welche die Knochenarbeit im Vorfeld geleistet haben. Ob das die Belegschaft anturnt?

Interne Kommuni-kation ist oft wie die Nadel-Suche im Heuhaufen. Foto-credit: NoName_ 13/Pixabay

Jedes Thema hat viele Aspekte

Das Beispiel schildert eine Herausforderung, die – für die Interne Kommunikation besonders wichtig – beim Umgang mit einzelnen Themen zum Tragen kommt: Jedes Thema hat viele, viele Aspekte! Die gilt es – unter Rücksichtnahme auf die Zielgruppen und deren Interessen bzw. Bedürfnisse – aufzuspüren und zu berücksichtigen. Beim Beispiel mit der Werkseröffnung wäre zum Beispiel spannend zu erfahren, wer die künftigen MitarbeiterInnen des Werks sein werden, welche Schichtmodelle für diese vorgesehen sind, ob sie einpendeln müssen, wie es mit Kantine und sonstiger Verpflegung ausschaut u.s.f. Oder die Vorgeschichte und die Hoffnungen, die mit den im neuen Werk gefertigten neuen (?) Produkten verbunden sind. Gibt es da Globalisierungsaspekte? Forschungskooperationen? Neue Märkte? Und wiederum: Was bedeutet das für die neuen, aber auch für die angestammten MitarbeiterInnen? Die Themenideen ließen sich noch lange fortsetzen.
Die Frage der Themenaspekte bildet aber erst den Anfang der Details, die es bei der Umsetzung von Strategien der Internen Kommunikation zu beachten gilt. Denn eng verbunden mit den Themenaspekten ist die Frage, in welcher medialen Form berichtet werden soll. Natürlich muss es eine Reportage zur feierlichen Werkseröffnung im Webmagazin/in der Mitarbeiterzeitschrift geben.
Dazu News im Intranet und via Messenger. Wie sieht es weiter aus mit Videos? Oder Podcasts? Ist eine Serie angebracht? Und was ist mit Plakaten zur Werkseröffnung – wenn es einen großen Mitarbeiter-Event gibt? – Also auch hier ein weites Feld.

Schreiben ist eine hohe Kunst. Fotocredit: Pexels/Pixabay

Der Verzicht auf Füllwörter, zu lange Sätze oder Wortwiederholungen alleine macht noch lange keinen guten Text. Nein: Der Inhalt macht die Musik. Mit gezielt aufbereiteten Fakten, bildhafter Sprache – und Mut!
Mut braucht es beim Verweigern von Rücksichtnahme auf Chef-Eitelkeiten und beim Verweigern von beliebtem Unter-den-Tisch-Kehren unbequemer Tatsachen. Sie verschwinden nicht durch Verschweigen. Stattdessen verliert das jeweilige Medium, die Interne Kommunikation ihre Glaubwürdigkeit und den ihr entgegengebrachten Vertrauensbonus.
Und noch einmal mehr braucht es Mut, wenn Managerlatein zugunsten von sprachlicher Qualität geopfert werden soll. Insbesondere wenn Storytelling-Maßstäbe angewandt werden sollen.

Bilder sagen nicht immer mehr als tausend Worte

Bilder sind nur wertvoll, wenn sie die Botschaft, den Inhalt vermitteln, um die es geht. Möglichst unter einer Perspektive, die sofort den Blick auf sie lenkt. Und wenn sie erklärende Bildtexte begleiten: mit Hinweisen zu den dargestellten Personen und ihren Funktionen sowie den zugehörigen Firmen (mit richtig ausgeschriebenen Firmenbezeichnungen!). Und mit Hinweisen zum Fotografen bzw. zum Fotocredit.
Die Liste der Details, die engagierte Bemühungen der Internen Kommunikation zunichte machen können, ließe sich noch lange fortsetzen. Zum Beispiel mit dem Hinweis: Eine falsche Jubilarmeldung kann für die Interne Kommunikation mehr ruinieren, als die aufwendigste Bildreportage wieder gut machen kann.

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