In diesem Blog geht es um Interne Kommunikation. In allen ihren Facetten. Mit aktuellen Beispielen. Mit besonderem Augenmerk auf moderne Trends.

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Homeoffice – oder was?

Die Corona-Krise brachte für viele Unternehmen den Wechsel ins Homeoffice. Daraus - sagen Prognosen - könnte ein Dauerzustand werden.

Wenn die MitarbeiterInnen im Homeoffice arbeiten, spart das Büroflächen. Und den MitarbeiterInnen macht es auch noch Spaß. Jüngste Umfragen belegen das zumindest. Im April 2020 – also zum Höhepunkt der Corona-Krise – befanden sich 42 % der MitarbeiterInnen in Österreich im Homeoffice. Umfragen zeigten, dass Homeoffice danach stark befürwortet wurde. https://www.karriere.at/blog/homeoffice-nach-corona-umfrage.html#:~:text=Aber%20man%20sollte%20die%20Wahl,den%20Kollegen%20zu%20sehr%20fehlt. Homeoffice in verstärktem Ausmaß wird also als Ergebnis von Covid-19 bleiben.

Kommunikation als A & O im Homeoffice

Aber: Kann Homeoffice ganz einfach zu einer alltäglichen Arbeitsform werden?
Abgesehen von einer Fülle rechtlicher Voraussetzungen (jene Unternehmen, die bereits entsprechende Betriebsvereinbarungen abgeschlossen hatten, konnten ihre MitarbeiterInnen angesichts der Corona-Krise besonders schnell in Teleworking wechseln lassen) bedingen Homeoffice-Arbeitsbedingungen einen völlig neuartigen Führungsstil.
Der größte Kritikpunkt bei Homeoffice: der Mangel an Kommunikation. Face-to-Face-Meetings lassen sich eben nicht 1:1 in Videoconferencing übersetzen. Und der laufende persönliche Kontakt vor Ort im Büro fehlt. Führungskräfte sind also gefordert noch mehr als bisher mit ihren Teammitgliedern zu kommunizieren: mit klaren Regeln und Terminvereinbarungen, aufmerksamem Hineinhören in die persönliche Situation des/der MitarbeiterIn.
Um Kommunikationsmängel abzufedern, empfiehlt es sich neue Kommunikationsformate einzuführen: Ein täglicher Good-Morning-Call mit dem gesamten Team kann z.B. Sinn machen. Und zusätzliche persönliche Feedback-Telefonate mit einzelnen MitarbeiterInnen. Das Entwickeln von Ideen/Verbesserungen muss sich nun auch neuer, virtueller Formen bedienen.

Teamgeist virtuell

Teamgeist wird angesichts des abgesonderten Arbeitens im Homeoffice noch einmal so wichtig. Hier empfiehlt sich das Einführen virtueller Meetings zur Kontaktpflege: Coffee Machine Meetings, Skype-Afterwork-Runden, Koch-Challenges usw.
Und natürlich muss das technische Equipment (mit ausreichendem Datenvolumen) vorhanden sein und beherrscht werden: Videoconferencing, Interne Social Media (Yammer, Slack, Facebook to Work usw.), Messengerdienste (Threema, Telegram, Signal usw.) und Mitarbeiter-Apps.
Die neuen Herausforderungen an die Führungskräfte bedingen Aus- und Weiterbildungsangebote: beim Umgang mit den digitalen Medien und zur Unterstützung angesichts der veränderten Führungsaufgaben. Dazu sollten Tipps/Leitfaden und Trainings angeboten werden. Eventuell sogar in Form von Podcasts wie beim niederösterreichischen Energieprovider EVN.

Literaturtipps

Andreas Dolle, Ulrike Dolle, Von Null auf Homeoffice. Krisensicher – flexibel – zukunftsorientiert. Masterplan zum kollaborativen Arbeiten von überall. 2. Aufl., ADM-Verlag, Paderborn 2020.
Barbara Frett, Der Praxisguide Home Office. Was Arbeitgeber wissen sollten – Organisation, Zeiterfassung, Fallstricke, Redline Verlag, München 2020.
Miriam Landes, Eberhard Steiner, Ralf Wittmann, Tatjana Utz, Führung von Mitarbeitenden im Home Office. Umgang mit dem Heimarbeitsplatz aus psychologischer und ökonomischer Perspektive. Springer Gabler, Wiesbaden 2020.
Dominic Lindner, Virtuelle Teams und Homeoffice. Empfehlungen zu Technologien, Arbeitsmethoden und Führung. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2020.
Sandra Müller, Virtuelle Führung. Erfolgreiche Strategien und Tools für Teams in der digitalen Arbeitswelt. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2017.
Dorothea Hermann, Knut Hüneke, Andrea Rohrberg, Führung auf Distanz. Mit virtuellen Teams zum Erfolg. 2. Aufl., Springer Gabler, Wiesbaden 2012.

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