In diesem Blog geht es um Interne Kommunikation. In allen ihren Facetten. Mit aktuellen Beispielen. Mit besonderem Augenmerk auf moderne Trends.
» Archiv
Schöne neue Medienwelt
Eine jüngst verfasste Rezension gab den Anlass zu ein paar Überlegungen, wo die interne mediale Welt hingehen könnte.
User Generated Content schaffe Viral Spots ist die eine Erkenntnis, die der Dozent für Drehbuch-Schreiben Dennis Eick in seinem Buch über „digitales Erzählen“ vermittelt – für externe digitale Medien. Was sich für die interne Kommunikation dazu ableiten lässt, ist eher eine visionäre Wunschvorstellung. Denn Viral Spots setzen via Storytelling erzählte Inhalte voraus. Die Erfahrung lehrt jedoch: In Unternehmen ist nicht jeder/jede MitarbeiterIn der/die geborene Geschichten-ErzählerIn. Hinzu kommt, dass interne digitale Kommunikation – wie sie via Intranet und interne Social Media erfolgt – weniger dem blumigen Erzählen von Geschichten dient als vielmehr der Arbeitsunterstützung und dem für die Arbeit notwendigen Informationsaustausch.
Wenn MitarbeiterInnen Geschichten weiter erzählen
Trotzdem: Der Vorstellung ist so schön, dass sie weiter verfolgt werden sollte. Im Unternehmen selbst entfesselte Viral Spots könnten ein starker Motor für Mitarbeiter-Identifikation und Motivation sein. Ausgangspunkt müssten – von zentraler Stelle in Storytelling-Manier aufbereitete – Inhalte sein, die genügend Ansatzpunkte bieten, dass sie von den MitarbeiterInnen über Kanäle wie Yammer, interne Blogs und Wikis aufgegriffen und weiter ausgeschmückt werden können. Ein entsprechendes Heranführen der MitarbeiterInnen an diese neue Form der Kommunikation vorausgesetzt.
Spielerische Mitgestaltung
In einem anderen Kapitel seines neuen Buches setzt sich Eick mit Games auseinander. Er verweist auf eigens als Begleitung zu Spielflimen entwickelte Computerspiele und sagt: „Filmemacher könnten von Game-Designern lernen, wie man das Publikum über Anreize in eine Story hineinzieht, sie dann mit Bonuspunkte belohnt und zum weiteren Erkunden der virtuellen Welten animiert.“ Die Möglichkeit der wechselseitigen Befruchtung von Filmen und Spielen regt zum Nachdenken an: Wie wäre es, MitarbeiterInnen mithilfe eines Unternehmensfilms und interaktiven Mitsprache-Möglichkeiten die Mitgestaltung neuer Strategien zu ermöglichen? Die Bereitschaft notwendige Veränderungen mitzutragen könnte derart enorm gesteigert werden.
Transmediale Kommunikation
Der Medien-vernetzende Aspekt aktueller Kommunikationsmöglichkeiten hat meiner Meinung nach die größte Bedeutung für die Interne Kommunikation. Wenn ein Unternehmen erreichen will, dass die für die Belegschaft wichtigen Informationen und Botschaften wirklich „ankommen“, ist es heutzutage gefordert, eine Vielzahl von Kanälen zu nützen. Intranet und ausgewählte Interne Social Media alleine reichen dazu keineswegs aus. Es braucht auch noch Face-to-Face-Meetings, Briefe, Newsletter und andere persönliche Botschaften/Aussagen von Management-Seite sowie schließlich - als roten Faden zum unternehmerischen Selbstverständnis - ein Mitarbeitermagazin (möglichst als Webmagazin mit ergänzendem Print-Teil) und Infoscreens. Es liegt auf der Hand, dass die neuen medialen Herausforderungen Interne Kommunikation noch komplexer machen, als sie das bisher schon war. Strategische Planung und Konzeption bekommen einen noch größeren Stellenwert.
Digitales Erzählen