In diesem Blog geht es um Interne Kommunikation. In allen ihren Facetten. Mit aktuellen Beispielen. Mit besonderem Augenmerk auf moderne Trends.

» Archiv

Mitarbeiterzeitschrift: Organisation ist die halbe Miete

Organisationsentwicklung gehört zu jedem Relaunch einer Mitarbeiterzeitschrift. Anders lassen sich Verbesserungen und Neuerungen nicht umsetzen.
Was macht die Qualität einer Mitarbeiterzeitschrift aus? Zur Erinnerung ein paar wesentliche Kriterien: 1. Die richtigen Themen, aus dem richtigen Blickwinkel aufbereitet 2. Die richtigen Themen, zum richtigen Zeitpunkt dargebracht 3. Klare Strukturen 4. Das Leserinteresse weckendes Bildmaterial 5. Gekonnt geschriebene Texte 6. Ein zum Lesen einladendes Layout, das Botschaften – je nach Stellenwert – ins rechte Licht rückt 7. Zeitgerechtes Erscheinen – zum vereinbarten Erscheinungstermin

Wird eine Mitarbeiterzeitschrift einem Erneuerungsprozess unterzogen, kann in den meisten Fällen jeder einzelne der angeführten Punkte ver-bessert werden. Dabei gilt: Verbesserung ist nur durch Überzeugungsarbeit möglich. Denn die MitarbeiterInnen als Themen- und Beitragslieferan-ten sowie Unterstützer beim Fotografieren müssen ins Boot geholt werden. Noch einmal mehr ist die Bereitwilligkeit der MitarbeiterInnen gefordert, wenn es ums Redigieren und Abstimmen geht: Da heißt es verkorkstem Sprachgefühl schlüssige Argumente gegenüberstellen sowie Platzvorgaben und Termine mit transparenter Information durchsetzen.

Lösungsansätze

DIE RICHTIGEN THEMEN ZUM RICHTIGEN ZEITPUNKT: Waren die MitarbeiterInnen gewohnt, autonom Themen für die Zeitschrift zur Verfügung zu stellen, ist Widerwillen gegenüber der Neueinführung einer strategischen Themenplanung vorprogrammiert. Argumente, dass bei der gewohnten Vorgangsweise für das Unternehmen strategisch wichtige Themen untergegangen seien oder dass die freihändige Themenbereitstellung persönlichen Eitelkeiten Tür und Tor öffnet, wiegen da wenig. Was tun? Zuerst einmal natürlich informieren, informieren, informieren: die neue strategische Ausrichtung erklären und anhand von Beispielen erläutern; und zwar in persönlichen Gesprächen mit den Meinungsmachern des Unternehmens. Die zweite noch wichtigere Maßnahme sind neue Abläufe; also zum Beispiel das organisierte Abfragen von Themen in einer regelmäßigen Redaktionskonferenz. Drittens: Wer wirklich genau die Themen will, wie sie in der Redaktions-planung vorgesehen sind, wird nicht umhin können, sich selber aktiv auf Themensuche zu begeben. Der Aufbau eines Netzwerks von Wissensträgern ist da hilfreich.
KLARE STRUKTUREN: Die (neue) redaktionelle Ausrichtung der Zeitschrift muss von Anbeginn an klar kommuniziert und in weiterer Folge immer eingehalten werden. Der/Die ChefredakteurIn der Mitarbeiterzeitschrift braucht zur Durchsetzung wichtiger Themen sehr oft beträchtliche Führungsqualitäten. Was als Thema „gut tut“, wird von Nicht-Journalisten häufig verkannt.
BILDER SAGEN MEHR ALS TAUSEND WORTE: Jeder führt diesen Slogan auf den Lippen. Wenn es aber darum geht, der redaktionellen Bildsprache zu ihrem Recht zu verhelfen, ist noch einmal mehr Überzeugungskraft und Durchsetzungsvermögen gefragt. Fotografen-Kosten werden nur allzu gern weggespart. „Ach, da reicht doch ein Handy-Foto!“ ist ein beliebtes Argument von Laien. Was hier hilft, ist wieder einmal ein klares Konzept und gute Bildideen. Und bei der Umsetzung braucht es Überredungskünste: Ein gutes Foto lässt sich nicht im Vorbeigehen schießen, das Beschaffen von gutem Bildmaterial aus anderen Bildquellen (Unternehmensbildmaterial, Bildagenturen ...) ist ein mühsamer Prozess.
GUTE TEXTE: Am besten ist es natürlich, wenn Texte nach journalistischen Kriterien verfasst werden. Redigieren von Mitarbeiter-Texten ist auf jeden Fall zweite Wahl. Doch selbst beim bestens verfassten Text können Hürden auftauchen: Wenn selbsternannte Sprachexperten einen Titel (oder auch Formulierungen im Text) zu mutig finden und lieber vertraute Amtsdeutsch-Ausdrücke lesen wollen. Wenn wichtige Informationen vorenthalten, Abkürzungen oder Fachausdrücke nicht erklärt werden sollen. Außerdem haben Laien meist kein Verständnis dafür, dass ein Text (für ein Printmedium) eine bestimmte Länge haben soll.
EIN GUTES LAYOUT: Damit ist es wie mit Fußball. Wenn es um ein Spiel der Fußballnationalmann-schaft geht, wird jeder Fernseh-Fußballer zum Cheftrainer. Und wenn es um ein Zeitungslayout geht, glaubt auch jeder sein eigenes „Geschmacksempfinden“ einbringen zu können. Jedoch: Gute Grafiker designen nach erprobten Gestaltungskriterien. Diese müssen also bei einem neuen Layout gut argumentiert werden.
TERMINTREUE: Klare Richtlinien helfen da; und eindeutige Kommunikation. Abgesehen von einem genauen Terminplan, natürlich. Zum Beispiel: Bis dann und dann muss dieser Text vorliegen, weil bis zum Tag x muss das Layout fertig sein. Ein wichtiger Punkt: Geduldiges, aber striktes Nachfassen befördert den Lernprozess punkto Termine.

Kommentar verfassen