In diesem Blog geht es um Interne Kommunikation. In allen ihren Facetten. Mit aktuellen Beispielen. Mit besonderem Augenmerk auf moderne Trends.

» Archiv

Interne Kommunikation – steigert Corona den Stellenwert?

Die Herausforderungen der Corona-Virus-Krise haben die Bedeutung Interner Kommunikation bewusst gemacht. Wie wird sich der Stellenwert Interner Kommunikation in Zukunft entwickeln?

„Homeoffice für alle!“ lautete der Appell der österreichischen Regierung Mitte März 2020 angesichts der Corona-Virus-Pandemie. Die Unternehmen folgten – mit mehr oder weniger Anlaufschwierigkeiten. Nicht alle Unternehmen waren ausreichend gerüstet, um sofort die Kommunikation mit den MitarbeiterInnen auf digitale Medien umzustellen. Intensive Mitarbeiterkommunikation war das Gesetz der Stunde. Wer schon vorher Interne Social Media oder eine Mitarbeiter-App eingeführt und Vorbereitungen für das Abwickeln aller Meetings per Videoconferencing getroffen hatte, war früher in den Startlöchern und konnte schneller, problemloser umstellen.

Zudem war Interne Kommunikation nicht nur bei der Umstellung auf Homeoffice-Betrieb, sondern auch bei erhöhten Anforderungen in Logistik-Betrieben, Versorgungsunternehmen und Gesundheitsinstitutionen extrem wichtig.

Die Lehren nach der Krise

Die Einsatzmöglichkeiten interner digitaler Medien haben sich herumgesprochen. Es ist anzunehmen, dass nach der Krise viele Unternehmen die Digitalisierung in der Mitarbeiterkommunikation (mit Internen Social Media, Mitarbeiter-Apps, Social-Funktionen des Intranets) verstärken wollen. Indem sie interne digitale Medien neu implementieren und/oder eine intensivere Nutzung vorantreiben.
Einer der Aspekte dabei wird sein, dass Homeoffice-Tätigkeit viel stärker angeboten/verlangt werden wird. Nicht zuletzt wegen der damit verbundenen Möglichkeit Büroflächen einzusparen.
Auch eine Qualitätssteigerung bezüglich der Inhalte der Mitarbeiterkommunikation könnte auf die Corona-Virus-Krise folgen. Mit der Erkenntnis, dass Storytelling unverzichtbar ist, wenn es um Mitarbeitermotivation geht. Die Mitarbeiter-zeitschrift (print oder online) könnte einem neuen Revival entgegen gehen.

Evaluation verfolgt drei Stoßrichtungen

Bleibt als letzte Frage für die Zeit nach der Corona-Virus-Krise: Wird mit den intensivierten Aufwendungen für Interne Kommunikation die Bereitschaft zur Evaluation steigen? Arbeitsplatz-Zufriedenheitsumfragen greifen zu kurz, wenn es um die Messung der Ergebnisse interner Kommunikationsmaßnahmen geht. Evaluationsmaßnahmen für die Interne Kommunikation sollten drei Stoßrichtungen verfolgen: hinsichtlich der Effizienz- und Betriebserfolg-Steigerung durch digitale Medien, bezüglich der Rolle der MitarbeiterInnen als Botschafter des Unternehmens und in Bezug auf Motivation, Leistungsbereitschaft und Mitarbeitermitsprache.

1. Steigerung von Effizienz und Betriebserfolg

Die mit der Einführung digitaler interner Medien verbundenen Effizienz- und Betriebserfolg-steigernden Auswirkungen gilt es zu messen; nämlich: Wie wirken sich verbessertes Projektmanagement und die verbesserten Möglichkeiten globaler Zusammenarbeit auf den Betriebserfolg aus? Wie sind die Auswirkungen von verbessertem Wissensmanagement und Big Data-Nutzung zu beziffern? Wie lassen sich die Effekte schnellerer Reaktionszeiten aufgrund erhöhter Aktualität von digitalen Medien messen? Welche Einsparungen ergeben sich durch die Vereinfachung von Abläufen und Kommunikation sowie Wegfall von Formularen? Wie lassen sich die Effekte interaktiver Kommunikation messen?

2. MitarbeiterInnen als Botschafter

Die Medien der Internen Kommunikation haben die Aufgabe die MitarbeiterInnen so zu informieren, dass sie als wirkungsvolle Botschafter wirken können: um die positiven Werte des Unternehmens (Image!) nach außen zu tragen und - im Sinne von Employer Branding - für das Unternehmen als guten Arbeitgeber zu werben. Storytelling und die zugehörigen Medien sowie Face-to-Face-Kommunikation und Führungsstil spielen hier eine wesentliche Rolle.
Hier gilt es einerseits Zahlen zu den Aufwendungen und den damit erzielten medialen Outputs (z.B. Erscheinungshäufigkeit und Umfang sowie Reichweite der Mitarbeiterzeitschrift) zu erheben und diesen Werte zu Nutzung, Akzeptanz, Wissen und Einstellung ("Outcome") sowie Image-Bewertung ("Outflow") gegenüberzustellen.

3. Motivation versetzt Berge

Die Auswirkungen Interner Kommunikation auf die Motivation und Leistungsbereitschaft von MitarbeiterInnen sind sicherlich am schwersten zu messen. Im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen auch hier die Medien mit Storytelling-Inhalten sowie Face-to-Face-Kommunikation und Führungsstil. Evaluation sollte also in ähnlicher Weise vorgehen wie beim Hinterfragen der Auswirkungen auf das Image (siehe Punkt 2).
Mitsprache und Mitarbeiterbeteiligung sind für die Motivation besonders wichtig. Davon abgesehen erlauben sie aber auch Rückschlüsse auf den aktuellen Stand der Mitarbeitermotivation: Ein Nachlassen der Teilnahmezahlen beim Betrieblichen Verbesserungsvorschlagswesen geht meist mit demotivierenden Entwicklungen in Unternehmen einher. Ähnliche Hinweise ergeben sich auch anhand von Fehlzeiten: Je schlechter die Motivation, desto mehr Krankenstände.

Kommentar verfassen