In diesem Blog geht es um Interne Kommunikation. In allen ihren Facetten. Mit aktuellen Beispielen. Mit besonderem Augenmerk auf moderne Trends.
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Geschichte und Geschichten
In Zeiten des Storytelling spielen Geschichten eine immer größere Rolle – weil sie die Phantasie beflügeln, abstrakte Informationen vorstellbar machen. Wie ist es aber um die tatsächliche Unternehmensgeschichte bestellt? Welche Rolle kommt ihr zu?
Sage mir, woher du kommst, und ich werde dir sagen, wer du bist. Was für Menschen gilt, sollte auch für Unternehmen gelten. Doch die Realität ist eine andere. -
Wenn ich persönlich eine Unternehmens-Website besuche, spüre ich möglichst bald das Kapitel Unternehmensgeschichte auf. An deren Daten erkenne ich u.a., welche Mergers ihre Spuren hinterlassen haben und wo die traditionellen Qualitäten eines Unternehmens liegen. Wenn ich Glück habe. Denn nur all zu oft verschweigen Unternehmen ihre Vergangenheit. Weil sie ihnen nicht so repräsentabel vorkommt? Das ist die eine Möglichkeit. Die heutzutage immer wieder durch aufwändige Historikerstudien korrigiert wird. Siehe zum Beispiel Audi: http://www.wiwo.de/unternehmen/auto/audi-audi-deckt-verstrickungen-des-vorgaengerunternehmens-auto-union-in-ns-verbrechen-auf/9939794.html
Keine Aufzeichnungen, keine Fotos
Praktische Probleme sind ein weiterer Grund für das Verschweigen: In Unternehmen sind oft nur mangelhafte Aufzeichnungen zur Firmengeschichte vorhanden – wenn sich gerade irgendein/e MitarbeiterIn besonders dafür interessierte. Von Fotos ganz zu schweigen. Auch heute noch kann die Bebilderung wesentlicher Unternehmensereignisse ein Glücksfall sein. Motto: Ach, das ist doch nicht so wichtig. Also ein Mangel an historischem Bewusstsein. Die Folge: Falsch tradierte Informationen zu historischen Ereignissen. Weil es ganz einfach niemand mehr wirklich weiß.
Lauter Heldenreisen
Heute sind andere Zeiten angebrochen: Storytelling ist in. Und basiert mit Vorliebe auf den Gesetzen von Film-Drehbüchern. Mit besonderer Bevorzugung der Heldenreise, zu der es Protagonisten und Antagonisten, Konflikte, eine Auflösung braucht. Mit der tatsächlichen Unternehmensgeschichte hat das dann nur in Teilen zu tun. Es ist eben die Darstellung einer spannenden Sichtweise. Um das Unternehmen bei Kunden und MitarbeiterInnen ins rechte Licht zu rücken. Vergleiche dazu: Der Storytelling-Blog http://www.hermann-sottong.de
Anlassfall Jubiläum
Wenn ein Unternehmen runden Geburtstag feiert, ist sie plötzlich gefragt – die Rückschau auf die eigene Geschichte. Und ein schönes „Geburtstagsgeschenk“ ist dann sehr oft eine Jubiläumsbroschüre oder ein Jubiläums-E-Book. Die Kunst bei der Gestaltung: keine verstaubt-historisch daher brabbelnde Lektüre zu schaffen, sondern aus den historischen Daten in Kombination mit den Fakten der Gegenwart ein Abbild des Unternehmens zu formen. Ein Beispiel: die Broschüre zum 25-Jahr-Jubiläum des Opel/GM-Motoren- und Getriebewerks Wien-Aspern. https://www.engelhardt.at/wp-content/uploads/2014/02/25J_Aspern-web.pdf