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Storytelling als Content-Kür

Nach der Covid-19-Krise wird Storytelling noch einmal so wichtig: um den Weg aus der Krise heraus zu befördern.

(Foto: Ria Sopala/Pixabay) Strategien zur Krisenbewältigung lassen sich nicht mit leeren Worthülsen durchsetzen. Überzeugungskraft gelingt nur mit Geschichten, die spannend in Storytelling-Manier erzählt werden und archetypischen Erzählmustern folgen. Da braucht es Helden/Heldinnen, Widersacher und Widerstände, Aufbruchsituationen, Prüfungen ... Das verleiht Authentizität, Glaubwürdigkeit und Emotionalität.

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Die „Heldenreise“ des Unternehmens sollte mit den sich darin abzeichnenden Werten den großen Rahmen abgeben für die vielen Einzelgeschichten, die es von einer Firma zu erzählen gibt. Storytelling ist ein Prozess in Etappen: Am Anfang steht die Analyse, in der – mit Rücksichtnahme auf Ziele und Zielgruppen – die Basisgeschichte des Unternehmens aus historischen Daten herausgeschält wird. Dann folgt die Definition der vielen Detailgeschichten, aus denen sich die Ursprungsgeschichte zusammensetzt. In der dritten Etappe gilt es die geeigneten Medien – Mitarbeiterzeitschrift, Webmagazin, Blog, Video- oder Podcast-Serie – festzulegen. Social Media und ähnliche Medien, die auf Kurznachrichten setzen, dienen als Multiplikatoren, indem Detailaspekte der Storys herausgearbeitet werden.
Jede einzelne Geschichte sollte den Gesetzen von Storytelling folgen. Mit Spannungsaufbau und Überraschungselementen als unverzichtbaren Ingredienzien. Je nach Darstellungsform – von Analyse, Bericht und Dokumentation bis hin zu Reportage und Feature – werden nur Details eines Aspekts/eines Ereignisses oder umfassende Informationen dargeboten. In Texten, Bildern, Videos, Podcasts. Storytelling stellt also höchste Ansprüche nicht nur an die Experten, welche die Ursprungsgeschichte herausschälen und die vielen Detailgeschichten definieren, sondern auch an alle jene, welche die Geschichten umsetzen: schreibend, fotografierend, zeichnend, filmend u.s.f.

Crossmedial - transmedial - dynamisch

Die Verteilung der Geschichten darf angesichts der heutigen Medienvielfalt nicht nur auf ein Medium beschränkt bleiben: Die in der Mitarbeiterzeitschrift publizierte Story sollte sich als „crossmediale“ Version – mit wesentlich mehr Bildern versehen und gekürztem Text – auch im Webmagazin finden. Ein Video oder ein Podcast sollte dazu veröffentlicht werden. Posts in den Social Media sollten Detailaspekte der Story hervorheben.
Die „transmediale“ Fortsetzung der Story erfolgt, indem – basierend auf der ersten Erzählung – immer neue Erweiterungsgeschichten erscheinen: in Art von Fortsetzungsgeschichten oder indem weitere Aspekte hervorgeholt werden.
Die spannendste Form der Vervielfältigung einer Geschichte ist die „dynamische“: Hier werden die Rezipienten zum Mitgestalten aufgefordert. In Foto- oder Erzählwettbewerben oder Rollenspielen, bei denen die LeserInnen in die Rollen ihrer Lieblingsfiguren schlüpfen können.

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