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Mitarbeiterzeitschrift: Titel und Identität

Der Titel einer Zeitschrift sollte vermitteln, wofür die Zeitschrift steht. Das gilt auch für Mitarbeiterzeitschriften.

Journalistisch-professionelle Kriterien sollten bei Mitarbeiterzeitschriften ebenso gelten wie bei anderen Zeitschriften. Ein zu Beginn verabschie-detes Redaktionskonzept und redaktionelle Richtlinien sollten also selbstverständlich sein. Und als Ausdruck dessen ein Identitäts-stiftender – womöglich auch – origineller Zeitschriften-Titel; mit Alleinstellungsmerkmal.

Die Praxis spricht eine andere Sprache, die ich – Kristin Engelhardt – nicht sehr überzeugend finde. Gängige Titel von Mitarbeiterzeitschriften sind: „... aktuell“, „... inside“, „... Insider“, „Wir sind ...“, „... Mitarbeiter-Info“, „Wir ....“, „... intern“, „.... Journal“, „... Kontakt“, „.... aktiv“. – Nicht sehr kreativ, oder?

Titel-Kriterien

Die Sache ist jedoch nicht so einfach. Hier ein paar Kriterien, die ein Zeitschriften-Titel erfüllen sollte:
• Er sollte kurz und prägnant sein und nicht aus einem Satz (oder gar Slogan!) bestehen.
• Er sollte die wesentlichen Kriterien des Redaktionskonzepts/der redaktionellen Richtlinien widerspiegeln. D.h. wenn Dynamik (bezogen auf innovative Produkte, moderne Geschäftsmethoden usw.) im Vordergrund der Berichterstattung stehen soll, wird es nicht sehr zielführend sein einen extra-konservativ anmutenden Titel zu wählen.
• Der Titel sollte die Identität des Unternehmens (die sich ja in der Mitarbeiterzeitschrift wiederfinden sollte) widerspiegeln; am besten mit einem – möglichst bildhaften – Ausdruck aus der Unternehmenssprache, der für einen wichtigen Prozess im Unternehmen oder eine wichtige Eigenschaft des Unternehmens steht. Schöne Beispiele in dieser Hinsicht sind z.B. „BoschZünder“, der Name der weltweit publizierten Mitarbeiterzeitung der Bosch-Gruppe, oder „Blockzeit“, der Name des Mitarbeitermagazins des Flughafens Wien. Für Nicht-Insider: Blockzeit ist die Zeit zwischen dem Abrollen eines Flugzeugs aus seiner Parkposition zum Starten bis zum Abstellen aller Triebwerke auf der zugewiesenen Parkposition.
• Natürlich sollte der Titel auch nicht ident sein mit anderen Zeitschriften-Titeln oder sich überschneiden mit Ausdrücken, die mit anderen Unternehmen oder sonstwie nicht passenden Begriffen assoziiert werden. Licht-Assoziationen z.B. sind eine schöne Sache. Aber Vorsicht! „Die Flamme“ nannte sich die Zeitschrift einer Vereinigung für Feuerbestattung, und der Begriff „Die Flamme“ ist nach wie vor eng mit dem Begriff Feuerbestattung verknüpft.
Wer einen wirklich Identität-stiftenden Zeitschriften-Titel will, muss diesen in einem kreativen Prozess entwickeln. Nicht mit dem kurzen Entschluss des Chefs der Kommunikationsabteilung: „Ach, ich finde diesen Ausdruck so nett. So nennen wir die Zeitschrift ganz einfach.“ Ja, und dann heißt die Mitarbeiterzeitschrift eben „.... inside“. Jahrelang. Denn Zeitschriftentitel lassen sich nicht so mir nichts dir nichts auswechseln. Ohne bei den MitarbeiterInnen Verwirrung zu stiften.

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